Dem Wirken des Vereins „Leben und Lernen im Ganzen Haus“ liegt ein christliches Menschenbild zugrunde, in dem jeder Mensch als Ebenbild des dreieinen Gottes mit unveräußerlicher Würde und einmaligen Gaben ausgestattet ist. In diesem Geist verstehen wir uns als Gemeinschaft, die sich der Verantwortung gegenüber Gott, den Mitmenschen und der Schöpfung stellt.
In Anlehnung an eine Lebensform, die keine Trennlinien zwischen Familie, Arbeit, Gemeinschaft und Kreativität kennt, orientieren wir uns am historischen Bild des ›Ganzen Hauses‹ – jener gelebten Einheit, in der alle Lebensbereiche in einem harmonischen, gegenseitig befruchtenden Zusammenspiel stehen. Diese Vision schafft Raum für Verbundenheit, schöpferisches Handeln und gemeinschaftliche Gestaltung im Denken wie im Tun.
In einer Zeit des kulturellen Umbruchs, wachsender Entwurzelung und fortschreitender Individualisierung wollen wir bewusst Räume gestalten, in denen Glaube, Gemeinschaft, schöpferisches Tun und lebenspraktische Bildung in einem tragfähigen Zusammenhang stehen. Wir glauben, dass echte Erneuerung nur aus der Rückbindung an das bewährte geistige Erbe Europas erwachsen kann – an seine christlichen, humanistischen und klassischen Wurzeln.
Das Ideal des „Ganzen Hauses“ dient uns als lebendiges Bild für eine Ordnung, in der Familie, Arbeit, Glaube und Alltag nicht voneinander getrennt, sondern in einem natürlichen, verantwortungsbewussten Rhythmus miteinander verbunden sind. In dieser Haltung möchten wir – über Generationen hinweg – einander dienen, voneinander lernen und gemeinsam gestalten.
Unser Wirken ist geprägt von einer Kultur des Maßes, der Achtsamkeit und der tätigen Nächstenliebe. Wir bejahen die Verantwortung des Einzelnen gegenüber dem Ganzen und treten ein für ein Leben in Wahrheit, Treue und Verbundenheit mit der Schöpfung. In einer Welt des Wandels setzen wir auf das Bleibende – auf gelebte Gemeinschaft, geistige Tiefe und eine Bildung, die Herz, Hand und Verstand gleichermaßen anspricht.